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„Feel the Groove“- Bürgerstiftung unterstützte neuartiges Gewaltpräventionsprojekt an der Finkbeiner-Schule
„Feel the Groove“ nannte sich ein neuartiges Gewaltpräventionsprojekt an der Susanne-Finkbeiner-Schule, das von der Heilbronner Bürgerstiftung finanziell gefördert wurde. Lange hofften die Verantwortlichen an der Schule, das von der Schulsozialarbeit im September 2019 gestartete und durch Corona abrupt gestoppte Tanzprojekt „Feel the Groove“, fortführen zu können. Doch die derzeitigen und auf nicht absehbare Zeit bestehenden Auflagen lassen dies nicht zu.
Wissenschaftliche Studien belegen die Wirksamkeit von Tanzen als eine Form der Gewaltprävention. Es fördert die Jugendlichen individuell in ihren Fähigkeiten, macht sie selbstbewusster und selbstsicherer. Auf der anderen Seite steigert es den Gemeinschaftssinn und die gegenseitige Akzeptanz. Auf körperlicher Ebene stärkt es die Fitness und Koordination, auf der geistigen Ebene wirkt es sich positiv auf die Konzentration aus. Psychisch ist es ausgleichend. Angeleitet von Jeamette Nuffer von der Tanzschule VÖ waren die Schüler und Schülerinnen der Schule begeistert dabei, die unterschiedlichen Tanzschritte und Figuren von ChaCha, Rumba bis zum derzeit bei Jugendlichen sehr angesagtem K-Pop zu erlernen. In spielerischer Form wurden Knigge-Einheiten zu Kommunikation und Umgangsformen eingebunden.
Die Schülerinnen und Schüler der Susanne-Finkbeiner-Schule haben oft Migrationshintergrund und stammen eher aus sozial schwächeren Familien. Daher bleibt ihnen auch aus finanziellen Gründen manches Freizeitangebot verwehrt, das Jugendlichen aus anderen Schichten möglich ist. Sie zeigen oftmals auch eine höhere Gewaltbereitschaft, die mit geringem Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl einhergeht. Im Schulalltag läuft dies darauf hinaus, dass man sich bedroht oder gar körperlich angeht.
Das Fazit der Verantwortlichen: Das Projekt, in das in spielerischer Form "Knigge-Einheiten" zu persönlicher Wirkung und Kommunikations- und Umgangsformen eingebunden waren, brachte die Jugendlichen über das Tanzen in Bewegung und führte dazu, dass sie sich dabei anders erlebten. Es zeigte sich, dass Tanzen auch mit Sprachbarrieren funktioniert und so zur Integration von Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher kultureller und sozialer Herkunft beiträgt. Das konnte man sehr eindrücklich bei Teilnehmern sehen, die erst seit kurzem in Deutschland sind und die Sprache kaum beherrschen. Sie kamen im zweiten Halbjahr dazu und fanden sehr schnell Anschluss an die bestehende Gruppe, wobei ihnen ihre Tanzerfahrung aus dem Herkunftsland hilfreich war.
Beobachtet wurde bei einigen ein wachsendes selbstbewusstes Auftreten, das nach und nach auch im Schulalltag positive Auswirkung zeigte. Ähnliche Beobachtungen wurden in Bezug auf den Umgang miteinander gemacht, der durch Toleranz und Akzeptanz geprägt war. Sie lernten aufeinander zuzugehen. Die anfänglich eher gröberen Umgangsformen und Unsicherheiten wechselten im Laufe der Zeit in von Höflichkeit und Respekt geprägten Benehmen. Die Teilnehmer erlebten, dass sie durch wiederholtes Üben Erfolg haben. Das wachsende Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit spiegelten sich auch im Verhalten und Lernen, was von den Lehrern positiv rückgemeldet wurde.
Für die Schulsozialarbeiter zeigte sich, dass Tanzen eine geeignete Form der Gewaltprävention ist. Aufgrund der Erfahrungen können sie dieses Projekt als Gewaltprävention für Schulen sehr empfehlen.